Verantwortung übernehmen – Hilfe leisten

Die Flagge Kambodschas mit der berühmten Tempelanlage Angkor Wat im Zentrum.

Unterricht von acht bis eins, zwischendurch in die Mensa, Geld dabei für ein Mittagessen oder einen Snack beim Combi… Dinge, die für uns selbstverständlich sind, klingen in den Ohren anderer Menschen wie ein nicht zu verwirklichender Traum.

Schule – ein Traum? Na ja, wird da mancher sagen, eher eine Last, die ich, könnte ich es mir aussuchen, manchmal gerne los wäre. Was aber, wenn jemand lernen möchte und ihm die Gelegenheit dazu nicht gewährt wird? Was, wenn Eltern genötigt sind, für zwei bis drei Dollar am Tag zu arbeiten, dadurch ihre Kinder aber nicht betreuen, geschweige denn sie in eine Schule schicken können? Was, wenn ihr Einkommen vielleicht gerade einmal für das Allernötigste, nicht aber für Schuluniform oder Unterrichtsmaterialien reicht?

Eine typische Unterkunft im Dorf Anlong Khong nahe der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh.

Ein alltäglicher Zustand in Anlong Khong, einem Dorf nahe der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh. Seit 2012 unterstützen Schüler und Lehrer unserer Schule ein Entwicklungshilfeprojekt der niederländischen Stiftung Active Help Cambodia in diesem Dorf.

Die Entfernung von Rahden nach Phnom Penh beträgt ca. 11700 km – warum engagieren wir uns trotzdem? Gibt es nicht in Deutschland genügend Probleme? Das stimmt. Aber gerade auch mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingssituation ist wohl jedem klar, dass die Stärkung von Strukturen vor Ort einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Abwanderung aus Entwicklungsländern darstellt.

Unterricht an der Dorfschule in Anlong Khong.

Übrigens: Jedes zehnte in Deutschland verkaufte T-Shirt wurde in Kambodscha produziert, zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen. Das heißt, unser Konsumverhalten hat direkte Auswirkungen auf die Lebensbedingungen dort. Daher erachten wir es als notwendig, alle am Schulleben Beteiligten für diese Problematik zu sensibilisieren und sie zur Übernahme von Verantwortung in diesem Bereich zu ermuntern.

Unser Ziel ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Dabei soll der Lebensstandard im Dorf Anlong Khong durch den Aufbau einer Infrastruktur und die Anhebung des Bildungsniveaus schrittweise verbessert werden.

Auch kleine Schritte können uns weit voranbringen.

Urte Enders & Jürgen Unger