Die russische Sprache ...

... ist die Muttersprache für mehr als 160 Millionen Menschen, wovon etwa 150 Millionen zwischen St. Petersburg im Westen und der Kamtschatka-Halbinsel im Osten, zwischen dem Kaukasus-Gebirge im Süden und dem Polarmeer im Norden leben. Zudem ist Russisch eine wichtige Welthandelssprache sowie Verkehrssprache in vielen Staaten, die aus der ehemaligen Sowjetunion hervorgegangen sind.

Trotz ihrer enormen räumlichen Verbreitung weist die russische Sprache jedoch kaum nennenswerte dialektale Unterschiede auf, da das russische Volk ausgehend vom europäischen Landesteil erst in den letzten Jahrhunderten das Territorium des heutigen Russlands erschlossen hat.

Die russische Sprache ist die bedeutendste Vertreterin der slawischen Sprachen, die wiederum die größte Sprachfamilie Europas darstellen. Alle slawischen Sprachen sind sehr eng miteinander verwandt, so dass sich mit Kenntnissen des Russischen z.B. häufig auch polnische oder tschechische, slowenische oder kroatische Wörter verstehen lassen.

Eine Besonderheit des Russischen, aber auch anderer slawischer Sprachen wie Ukrainisch, Weißrussisch, Bulgarisch oder Serbisch ist die kyrillische Schrift, die zunächst recht fremdartig wirken mag, auf die Aussprache der slawischen Sprachen aber besser zugeschnitten ist als etwa unser lateinisches Alphabet. Entwickelt wurde diese Schrift bereits vor etwa 1000 Jahren, als man im Zuge der Christianisierung die Bibel ins Slawische übersetzte und diese Übersetzung aufschrieb. Hierfür übernahm man einige Buchstaben aus dem Griechischen, eine weitere Gruppe aus dem lateinischen Alphabet, und die übrigen Buchstaben entwickelte man schließlich neu.

Bei genauerer Betrachtung erweist sich das Erlernen dieser Schrift als relativ leicht, wenn man ihre Buchstaben in bestimmte Buchstabengruppen einteilt:

Grün: Diese Buchstaben treten mit demselben Lautwert im kyrillischen und im lateinischen Alphabet auf.
Rot: Diese Buchstaben gibt es in beiden Alphabeten, doch bezeichnen sie unterschiedliche Laute.
Blau: Diese Buchstaben bezeichnen die unterschiedlichen russischen Zischlaute und können nur mit Kombinationen von lateinischen Buchstaben wiedergegeben werden.
Schwarz: Diese Buchstaben lassen sich weniger deutlich systematisieren. Einige von ihnen bezeichnen weitere Besonderheiten des Russischen, z. B. die Doppelung der Vokale А-Я, Э-Е, О-Ё, У-Ю, die jeweils als Varianten mit und ohne «J» auftreten, oder die Zeichen Ь und Ъ, die sich nur auf die Aussprache des vorhergehenden Konsonanten auswirken und keinen eigenen Lautwert besitzen.